Bildungsmonitoring im Strukturwandel – Kennzahlenbericht veröffentlicht

Nach zwei Jahren, acht Veranstaltungen zum Kennzahlenvergleich, bereichernden Diskussionen und 68 analysierten Kennzahlen ist er nun da: der digitale Bericht zum Kennzahlenvergleich mit interaktivem Dashboard. Was Sie im Bericht erwartet und wie man auch für eine Region bildungsbezogene Daten zur Steuerung nutzen kann, stellen wir Ihnen vor.

Kennzahlenbericht und Dashboard

Den Bericht gibt es in digitaler Form. Er fasst den partizipativen Prozess des Kennzahlenvergleichs zusammen und kontextualisiert die analysierten Kennzahlen.

Kennzahlenbericht

Im Dashboard sind die Kennzahlen des Berichts über alle Betrachtungszeiträume dargestellt. Außerdem enthält es Informationen zu den statistischen Daten.

Dashboard

Der Kennzahlenvergleich – kurz und knapp

Mit dem Kennzahlenvergleich hat das Netzwerkbüro Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland (BiSMit) ein partizipatives Format zur Gestaltung eines regionalen Bildungsmonitorings etabliert, das Partnerinnen und Partnern aus der kommunalen Praxis den Austausch über bildungsbezogene Daten ermöglicht. Den Grundstein legte zu Beginn des Prozesses im März 2021 ein gemeinsam mit allen Teilnehmenden des Kennzahlenvergleichs festgelegtes Kennzahlenset, das sich aus Indikatoren des Anwendungsleitfadens zum Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings zusammensetzt. Um die Kennzahlen in das Setting des Strukturwandels einzubetten, erfolgte eine Gliederung der Kennzahlen in fünf Themenfelder, die sich am Leitbild des Mitteldeutschen Reviers ausrichten. Ziel des regionalen Bildungsmonitorings ist es, datengestütztes Wissen zu erhalten, woraus sich Bildungsfragen für die Region ableiten lassen.

Innerhalb der Prozessphase des Kennzahlenvergleichs von 2021 bis 2023 wurden insgesamt 68 Kennzahlen für neun Revierkommunen von allen Seiten beleuchtet und mithilfe von interaktiven Grafiken und thematischen Dashboards dargestellt. Ausgehend von datenbezogenen Fragestellungen berichteten die Teilnehmenden des Formats über die Situation in ihren Kommunen, über gelungene Projekte oder anstehende Vorhaben. So konnten Datenanalysen und praxisbezogene Einordnungen direkt miteinander in Verbindung gebracht werden.

Insgesamt wurden zahlreiche Informationen zur Bildung im Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier zusammengetragen.

 

Mehr als nur Daten – was Sie im Bericht erwartet

Was aber genau definiert Bildung im Strukturwandel? BiSMit orientiert sich am Verständnis des lebensbegleitenden Lernens und stellt in allen Bildungsphasen Bezüge zum Strukturwandel her. Auch übergeordnete Themen spielen in der Auseinandersetzung mit dem Strukturwandelprozess eine Rolle. Anhand einer Überblicksgrafik wird im Kennzahlenbericht diese komplexe Systematik aufgeführt. Der dargestellte Pool von Themen, wie beispielsweise Bildungsübergänge, Weiterbildung, Bildungsinfrastruktur, ist als Gestaltungsoberfläche gedacht, die kommunal und regional angewendet werden kann. 

Für den Aufbau eines regionalen Bildungsmonitorings gibt es im nationalen Vergleich nur wenige Umsetzungsbeispiele und daher auch keinen Königsweg. Daher bietet die Beschreibung der systematischen Umsetzungsphasen des Kennzahlenvergleichs Anregung zur Nachahmung. Ein interkommunaler Austausch zwischen Landkreisen und kreisfreien Städten, die eine Region bilden, hält Vorteile bereit und ist auch auf kleineren räumlich-administrativen Ebenen, beispielsweise zwischen Gemeinden innerhalb eines Landkreises, möglich. Das Herzstück des Berichts ist die Datenanalyse, gegliedert nach Themenfeldern. Dafür wurden die wesentlichen Kennzahlen gebündelt, die sich für die regionale Betrachtung des Mitteldeutschen Reviers eignen – zum einen, weil sie auf dieser Ebene steuerbar sind, und zum anderen, da sie nachvollziehbare Befunde mit Bezug zum Strukturwandel liefern können.

 

Unter die Lupe genommen – Feststellungen aus dem Bericht

Wenn man eine Datenanalyse beginnt, dann zumeist mit einer Hypothese oder Fragestellung, die anhand von Ergebnissen bewiesen werden können. Wir haben neun kommunale Daten über einen Betrachtungszeitraum von zehn Jahren ausgewertet, alle in Hinblick auf den Strukturwandel. Nicht überraschend war, dass der Strukturwandel seit Jahren in vollem Gange ist, auch unabhängig vom Kohleausstieg. Anhand unserer Analyse identifizierten wir den demografischen Wandel als treibende Größe, die sich insbesondere auf die Bildungslandschaft und die Fachkräftesicherung auswirkt. Nachfolgend werden zum demografischen Wandel, zur Fachkräftesicherung und zur Bildung als Standortfaktor Feststellungen formuliert, die sich aus der Datenanalyse der jeweiligen Kennzahlen (siehe Klammern) ableiten ließen und die das Mitteldeutsche Revier charakterisieren.

 

Demografischer Wandel

 

Fachkräftesicherung

Arbeitskräftepotenzial
Fachkräftegewinnung durch die duale Berufsausbildung

 

Bildung als Standortfaktor

Zielgruppengerechte Bildungsangebote
Daseinsvorsorge

 

Von regionalen Daten zu regionalen Taten?

Anhand eines regionalen Bildungsmonitorings lassen sich regionale Bildungsfragen ableiten. Die von BiSMit zusammengestellten Befunde liefern dafür die Ausgangslage. Sie zeigen die bisherige Entwicklung auf, mit deren Wissen man zukünftige Ziele setzen kann. Im Rahmen des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM) hat sich der Anspruch „... von Daten zu Taten“ etabliert. Auch auf regionaler Ebene gibt es dafür Potenzial. Beispiele für regionale Verflechtungen lassen sich am Ausbildungsmarkt oder bei Pendlerbewegungen auf dem Arbeitsmarkt finden. Zudem können urbane und ländliche Räume voneinander profitieren. Viele (datenbasierte) Gründe für gemeinsame Taten!

Ansprechpartnerin

Carolin Jäckel

Tel.: 0341-993923 21 E-Mail: cjaeckel@dji.de