Kennzahlenvergleich

Regionales Bildungsmonitoring für das Mitteldeutsche Revier

Die Gestaltung von Bildungslandschaften spielt sowohl für die kommunale als auch für die regionale Entwicklung eine entscheidende Rolle. In unserer Veranstaltung „Kennzahlenvergleich – Regionales Bildungsmonitoring für das Mitteldeutsche Revier“ stellten wir die Frage, an welchen Stellschrauben gearbeitet werden muss, um kommunale und regionale Bildungslandschaften aufeinander abzustimmen. Außerdem befassten wir uns mit dem demografischen Wandel als Treiber des Strukturwandels und diskutierten, wie Bildung zum Standortfaktor einer ganzen Region werden kann.

Am 21. und 22. Juni 2023 setzten wir unser Veranstaltungsformat "Kennzahlenvergleich" fort. Wir trafen uns mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen des Mitteldeutschen Reviers in Leipzig und diskutierten über die Synchronisierung kommunaler und regionaler Bildungslandschaften. An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, um Bildung kommunal und regional aufeinander abzustimmen? Welche Themen und Bildungsetappen stehen dabei im Fokus? Wie kann Bildung als Standortfaktor eine ganze Region voranbringen?

In den vergangenen zwei Jahren haben wir ein regionales Bildungsmonitoring für das Mitteldeutsche Revier aufgebaut. Dabei standen die Fragen im Zentrum, welche Auswirkungen der Strukturwandel auf Bildungsprozesse hat und wie sich diese Prozesse in Zahlen darstellen lassen. Gemeinsam mit Teilnehmenden aus den kommunalen Verwaltungen der Revierkommunen haben wir Kennzahlen zu Demografie und Arbeitsmarkt, Fachkräftesicherung, Bildungschancen oder Bildungsübergänge und Daseinsvorsorge analysiert und diskutiert. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Analysen wurden in unserer Veranstaltung am 21. Juni 2023 in Leipzig präsentiert.

Zugleich war dies das inzwischen neunte Treffen zum Kennzahlenvergleich. Erstmalig waren neben den bisherigen Teilnehmenden aus der operativen Ebene der Kommunalverwaltungen mit thematischer Nähe zu Bildung, Wirtschaft und Strukturwandel, auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Dezernate geladen.

Zunächst gab Jenny Richter einen kurzen Überblick über die von BiSMit durchgeführten Studien und die daraus entstandenen Publikationen. Anschließend erörterten Carolin Jäckel und Eva-Maria Merk zentrale Thesen des Berichts zum Kennzahlenvergleich und zeigten auf, wofür diese im Rahmen eines regionalen Bildungsmonitorings verwendet werden können. Zudem stellten sie das den Bericht begleitende interaktive Dashboard vor. Der fertige Bericht wird in Kürze vorliegen und dann, ebenso wie das Dashboard, online zur Verfügung gestellt werden.

Mit zwei thematischen Denkanstößen betrachteten wir zudem die interkommunalen Herausforderungen beim Thema Bildung im Strukturwandel: Dr. Florian Breitinger vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung forscht zu nationalen und internationalen Effekten des demografischen Wandels. In seinem Beitrag widmete er sich dem Spannungsfeld zwischen Stadt und ländlichem Raum. Anhand verschiedener Good-Practice-Beispiele erläuterte Florian Breitinger zudem, mit welchen Strategien ländliche Kommunen vom Phänomen der sogenannten „Landlust“ profitieren und zum Zuzug anregen können.

Florian Neumann leitet das Regionalbüro Nord der Transferagentur Bayern. Das Regionalbüro ist bei der Metropolregion Nürnberg angesiedelt. Ziel des Regionalbüros ist es, einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Metropolregion zu leisten. Gestaltungsansätze, die Bildungsmanagement und Regionalentwicklung verknüpfen, stellt er im aufgezeichneten Input dar: Ideen, die auch im Mitteldeutschen Revier aufgegriffen werden können.

Einen weiteren Input erhielten wir von Florian Neumann aus der Metropolregion Nürnberg. Er berichtete, wie in seiner Region das Bewusstsein für Bildung als Standortfaktor etabliert wird und gemeinsam im interkommunalen Austausch Handlungsempfehlungen entwickelt werden. In seinem zuvor aufgezeichneten Videobeitrag zeichnete er zudem den Weg der Metropolregion Nürnberg von ihrer Gründung bis zum heutigen Tag nach.

Im Anschluss haben wir gemeinsam diskutiert, welche Stellschrauben es für Bildung im Strukturwandel in den Kommunen und in der Region gibt. Zentrale Themen waren hier vor allem der Fachkräftemangel und die Berufsorientierung/Weiterbildung für sich wandelnde Berufsfelder.

Am zweiten Tag (22.06.2023) fand das Treffen wieder in der üblichen kleineren Runde statt. Ausgehend von den Diskussionsergebnissen des Vortages wurde besprochen, welche der genannten Themen kommunal und regional (Mitteldeutschland) von besonderem Interesse sind und welche Handlungsoptionen (Stellschrauben) es gibt, um Bildung im Strukturwandel zu fördern und ihre Bedeutung innerhalb der Verwaltungen von Kommunen sichtbarer zu machen.

Anschließend konnten die Teilnehmenden mittels Mentimeter-Umfrage und Diskussion Rückmeldung geben, inwiefern das gewählte Kennzahlenset, der Bericht und das Dashboard für ihre tägliche Arbeit hilfreich sind bzw. wo Verbesserungspotenziale bestehen oder Anpassungen vorzunehmen sind. Die Ergebnisse der Diskussionsrunde werden einfließen in die Auswahl der zukünftig zu bearbeitenden Kennzahlen.

Diese Veranstaltung diente als Auftakt für die Fortsetzung unseres Kennzahlenvergleichs in der Förderphase 2023/24.

Präsentationen zum Download

Aktion statt Resignation

Handlungsstrategien für Kommunen und Reviere im Demographischen Wandel. Referent: Dr. Florian Breitinger

Bildung regional denken

Ansätze aus der Metropolregion Nürnberg. Referent: Florian Neumann

Regionales Bildungsmonitoring

Kennzahlenvergleich für das Mitteldeutsche Revier. Referentinnen: Carolin Jäckel, Eva-Maria Merk