Zukunftspläne im Landkreis Leipzig – Jugendbeteiligung als Ideenschmiede

Wie nehmen Jugendliche den Strukturwandel wahr? Welche Ideen haben sie, um die Zukunft ihrer Region mitzugestalten? Uns interessiert, wie junge Erwachsene an politischen Zukunftsfragen beteiligt werden. Wir führen Workshops durch und sammeln gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern im Landkreis Leipzig Ideen. Diese Ideen fließen in die Arbeit der Kreisverwaltung ein. Alle Ergebnisse der Workshops werden anschließend wissenschaftlich ausgewertet.

Eine lebendige und attraktive Region lebt von einer demokratisch engagierten Zivilgesellschaft. Jugendliche können dafür einen ganz wichtigen Beitrag leisten. Wir möchten Wünsche, Idee, Sorgen erfahren, die Jugendliche mit der Zukunft ihrer Region verbinden.

Regionalentwicklung aus der Perspektive Jugendlicher

Strukturwandel, Digitalisierung, demografischer Wandel – diese Begriffe tauchen täglich in Politik und Medien auf. Sie beschreiben Trends und Phänomene, die unsere Welt verändern. Hinter diesen Begriffen stecken weitreichende politische Entscheidungen. Sie betreffen nicht nur das Leben hier und jetzt, sondern das künftiger Generationen. Natürlich kann niemand in die Zukunft reisen, um zu schauen, ob alle Entscheidungen von heute die richtigen waren. Aber gerade wenn es um die Vorstellungen der Lebenswelt von morgen geht, können insbesondere Jugendliche einen wichtigen Beitrag für die Ideenentwicklungen leisten.

Aus diesem Grund führen wir im Juni Ideenwerkstätten mit Jugendlichen durch. Gemeinsam möchten wir Zukunftsvorstellungen diskutieren und überlegen, welche Handlungsfelder daraus für die kommunale Entscheidungsebene abgeleitet werden können. Uns interessiert:

  • Was bedeuten die Veränderungen durch den Strukturwandel für die Zukunftspläne Jugendlicher?
  • Können sie diese in der Region verwirklichen?
  • Welche Entwicklungen und Angebote braucht die Region, damit junge Erwachsene künftig gern hier lernen, leben und mitgestalten können?

Landkreis Leipzig im Fokus

Die Ideenwerkstätten werden im Landkreis Leipzig stattfinden, genauer im Leipziger Südraum. Hier sind die aktiven Tagebaue direkt vor der Tür. Braunkohle wird gefördert und im Kraftwerk Lippendorf zur Stromerzeugung verwendet. Den Strom nutzen große Betriebe der chemischen und verarbeitenden Industrie. Aber auch Haushalte werden damit versorgt. Die politische Entscheidung, aus der Kohlewirtschaft auszusteigen, berührt die Menschen im Landkreis Leipzig direkt. Wo wird der Strom zukünftig herkommen? Welche neuen Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten gibt es nach der Kohleindustrie? Wie nachhaltig werden Neuerungen gestaltet?

Die Ideenwerkstätten finden als Projekttage in der Oberschule Pegau, dem Beruflichen Schulzentrum Leipziger Land sowie dem Evangelischen Gymnasium in Böhlen statt. Durch die Einbindung verschiedener Schultypen möchten wir möglichst vielfältige Lebensentwürfe von jungen Menschen im Landkreis kennenlernen. Ein weiterer Grund, weshalb wir die Workshops im Landkreis Leipzig durchführen, sind aktuelle Bemühungen des Kreistags, ein Konzept zur Jugendbeteiligung auf Kreisebene zu erarbeiten. Die Ergebnisse unserer Ideenwerkstätten werden den Verantwortlichen für die Erarbeitung des Konzepts zur Verfügung gestellt. Außerdem arbeiten wir mit der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Sachsen zusammen, die den gesamten Prozess moderiert.

Austausch zwischen Jugendlichen und Kommunalpolitik

Die Qualität von Beteiligungsformaten für Jugendliche, aber auch für Erwachsene bemisst sich immer an der Beachtung der Ergebnisse in Planungs- und Entscheidungsprozessen. Aus diesem Grund erhalten die Jugendlichen im Nachgang der Projekttage die Gelegenheit, mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalverwaltung, die für die Erarbeitung des Jugendbeteiligungskonzepts verantwortlich sind, über die Ergebnisse der Ideenwerkstätten ins Gespräch zu kommen.

Darüber hinaus dokumentieren wir alle Ideen und Themenvorschläge der Schülerinnen und Schüler, werten sie aus und leiten Handlungsfelder für Jugendbeteiligung im Strukturwandelprozess ab. Exemplarisch können sich daraus mögliche Orientierungspunkte für andere Kommunen im Mitteldeutschen Revier ergeben.

Ansprechpartner

Dr. Tom Hoyer

Tel.: 0341-993923 24 E-Mail: hoyer@dji.de